Welche Schutzausrüstung um den Eichen­prozessions­spinner zu beseitigen?

Seit einigen Jahren tritt der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) regional massiv und häufiger auf. Die damit verbunden Probleme nehmen zu. Die Bekämpfung und Beseitigung der problematischen Larven und Nester fällt regelmäßig in den Aufgabenbereich von Baumpfleger*innen und Baumkletter*innen. Sie sind die Expert*innen für Bäume und erreichen alle Bereiche bis hoch in die Krone. Durch die gesundheitlichen Risiken, die die Brennhaare der Larven verursachen, benötigen Baumpfleger*innen für diese Aufgabe eine spezielle Schutzausrüstung.

Gesundheitsrisiko Brennhaare

Baumstamm mit Raupen und Hinweisschild auf den EichenprozessionsspinnerDie Brennhaare des Eichenprozessionsspinners lösen ab dem dritten von insgesamt sechs Larvenstadien Hautirritationen wie Quaddeln, Ausschläge und Juckreiz aus. Gelangen die kleinen Härchen in die Augen, führt dies zu Reizungen, Rötungen und schmerzender Binde- oder Hornhaut. Aber auch Reizungen der Mundhöhle, Husten, Atemnot, Fieber, Schwindel und schwere allergische Schocks gehören zu den Folgen. Bei starkem Kontakt mit den Haaren, Haaren in den Augen oder Atemwegen und deutlichen allergischen Reaktionen ist ein Arztbesuch anzuraten.

Ein Grund dafür ist das Eiweißgift Thaumetopoein, das bei verschiedene Arten von Prozessionsspinnerlarven auftritt. Die problematischen Brennhaare sind dabei die kurzen in Bürsten angeordneten Setae. Setae sind gifthaltige, langlebige Borsten die sich biologisch von Insektenhaaren unterscheiden. Mit jedem weiteren Larvenstadium ab dem dritten Stadium nimmt deren Anzahl zu. Die Kokons der Puppen enthalten ebenfalls die gefährlichen Brennhaare.

Lebenszyklus & Gefahren
J F M A M J J A S O N D
E
L
P
F
N

E=Ei; L=Larve; P=Puppe; F=Falter; N=Nester

Eichen­prozessions­spinner erkennen

Eier

  • ca. 1 mm Durchmesser, Gelege 30–300 Eier, hexagonaler Verband mit circa 5–7 Reihen
  • zum Schutz mit Afterschuppen der Mutterraupe bedeckt
  • Oberkrone, dünne 1- bis 2-jährige Zweige, glatte Rinde, Südseite bevorzugt

Larven

  • bis zu 3–4 cm im letzten Stadium, blaugrauer Rücken mit samtartigen dunklen Feldern („Brennhaare“) und grüngrauer Bauchseite, schwarzbrauner Kopf, lange weiße Haare am ganzen Körper
  • junge Larven heller
  • Eiräupchen orange mit schwarzen Haaren, wenige Millimeter
  • vor allem nachtaktiv, typische Prozessionen
  • Nester zunächst in Astgabeln, später große Nester hauptsächlich am Stamm und starken Ästen, bei starken Befall auch in der Krone
  • Wechsel des Baumes nur bei vollständiger Entlaubung
Raupen des Eichenprozessionsspinner

Prozession von Raupen des Eichenprozessionsspinners

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Schutzausrüstung gegen die Brennhaare

Wer den Auftrag hat, Larven und Nester des Eichenprozessionsspinner zu entfernen, muss auf die richtige Schutzausrüstung achten, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Wichtig ist, einen Kontakt der Haare mit der Haut, den Augen und dem Mund und Rachenraum zu vermeiden.

Empfohlene PSA bei Eichenprozessionsspinner nach SVLFG

Beseitigung Nester/EPS

  • geschlossene, leicht zu reinigende Stiefel
  • Schutzhandschuhe (reißfeste Latexhandschuhe)
  • Einwegschutzanzug mindestens Typ 4B
  • Haube lang
  • gebläseunterstützter Atemschutz mit Partikelfilter

Sicherungsposten/Bodenmann

  • geschlossene, leicht zu reinigende Stiefel
  • Schutzhandschuhe (reißfeste Latexhandschuhe)
  • Einwegschutzanzug mindestens Typ 4B
  • partikelfiltrierender Atemschutz (im Handel erhältlich als Feinstaubmaske) FFP2/FFP3 mit Ausatemventil
  • Schutzbrille

Hinweis
Leider zeigt die Praxis, dass die Schutzwirkung einer FFP2 Maske bei Bartträgern stark vermindert ist. Die Masken liegen nicht mehr dicht an. Daher entweder Bart ab (sorry) oder auf einen gebläseunterstützten Atemschutz setzen.

clearmaxx EPS Atemschutzset

clearmaxx EPS AtemschutzsystemDas clearmaxx Atemschutzsystem setzt sich zusammen aus einem Gebläseatemschutzgerät und einer clearmaxx Gesichtsabdeckung. Das geprüfte System kombiniert zuverlässigen Schutz vor den feinen EPS-Härchen für Atemwege, Augen und Gesicht mit hohem Komfort und durchdachten Detaillösungen. Dank eines universellen Helmadapters passt die Gesichtsabdeckung an gängige Industriekletterhelme und ist damit für das Baumklettern zugelassen. Das Set erfüllt die EN 12941 für gebläseunterstützte Atemschutzgeräte.

Das Atemschutzset von optrel zur Beseitigung von Eichen­prozessions­spinnerraupen:

Versaflo 306 Atemschutzset

Versaflo EPS AtemschutzDer Versaflo Atemschutzsystem besteht aus einem Schutzhelm und einem Atemschutzgerät. Diese Kombination bietet bestmöglichen Atem- und Gesichtsschutz. Der Versaflo 306 Schutzhelm von 3M mit leichter Komfort-Gesichtsabdichtung bietet geprüften Atem-, Augen- und Gesichtsschutz – und somit sicheren Schutz vor den gefährlichen Haaren. In Verbindung mit dem Gebläse TR-300 Set erfüllt er die EN 12941 für gebläseunterstützte Atemschutzgeräte. Mit dem zusätzlichen Kinnriemen ist der Versaflo 306 auch für das Baumklettern zugelassen.

Das Atemschutzset von 3M zur Beseitigung von Eichen­prozessions­spinnerraupen:

EPS Guard Schutzanzugset

EPS GuardSchutzanzüge sind notwendig, weil sich die die feinen Haare schnell in der Kleidung oder anderen Materialien verfangen. Da die Anzüge nur schwierig zu reinigen oder für die Kletterei im Baum unpraktikabel sind, empfehlen wir von Freeworker Einwegoveralls. Diese lassen sich nach jedem Einsatz sicher und schnell sachgerecht entsorgen.

Unser Schutzanzugset für die Baustelle:

  • EPS Guard
  • Inhalt: Chemikalienschutz­overall mit Kapuze, Feinstaubmaske, Schutzhandschuh, Schutzbrille, Entsorgungsbeutel)

Elipse Halbmaske

GVS Elipse P3 RD HalbmaskeDie Elipse P3 RD Halbmaske bietet einen geprüften Atemschutz gegen die gefährlichen EPS-Brennhaare und auch gegen die Rußrindenkrankheit. Dank des vierfach verstellbaren, elastischen Kopf- und Nackenverschlusses passt sich die Maske der Kopfform an und sitzt äußerst komfortabel.

Die GVS Elipse P3 RD Halbschutzmaske:

Weitere Empfehlungen

Bei der Auswahl der enstprechenden Ausrüstung ist darauf zu achten, dass alle Teile zu einander passen und sich nicht gegenseitig in ihrer Schutzwirkung behindern. Gerade Atemschutz-Halbmasken und Schutzbrillen müssen zusammen funktionieren. Die Superblast und Coverall sind z.B. lufdichte Vollsichtschutzbrille, die nicht beschagen und für den EPS-Einsatz geeignet sind. Beide sind auch für Brillenträger geeignet.

Die Autoren des Buches „Der Eichenprozessionsspinner“ empfehlen eine zweilagige Schutzkleidung für Personen, die EPS-Nester entfernen. Die Schutzschicht besteht aus einem leichten Maleranzug und einem Einwegschutzanzug Typ 4B. Auch bei den Handschuhen sollten Baumpfleger*innen auf zwei Lagen aus Gummihandschuhen (z.B.: Schutzhandschuh „4011 Guide Chemikalien“und belastbaren Handschuhen setzen. Dies hat den Vorteil, dass beim Ablegen der ersten und kontaminierten Schutzschicht ein weiterer Schutz gegen mögliche, aufwirbelnde Brennhaare besteht. Im Buch finden sich darüber hinaus hilfreiche Tipps für ein risikoarmes An- und Ablegen der Kleidung, Bedarfsmengen an Verbrauchsmaterial und Entsorgung.

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Schutzmaßnahmen auf der Baustelle

Arbeiter mit Schutzanzug auf einer Hebebühne in einem BaumDie sich verhakenden Brennhaare des Eichenprozessionsspinners erfordern vor Ort weitere Schutzmaßnahmen. Die SVLFG empfiehlt, während der Arbeit und auf der Baustelle nicht zu essen, zu trinken oder zu rauchen. Ebenso rät die Berufsgenossenschaft, nach einer Pause einen neuen Schutzanzug und neue Handschuhe zu benutzen. Nach der Arbeit solltet ihr alle Arbeitsmittel und Ausrüstungsgegenstände, die ihr mehrfach verwendet (Schuhe, Handschuhe etc.), sachgerecht reinigen. Achtet darauf, dass das Wasser direkt in die Kanalisation geht und keine Haare auf dem Boden zurückbleiben. Die benutzten Schutzanzüge rollt ihr mit der Außenseite nach innen zusammen und entsorgt sie mit der Atemmaske in einem dichten, verschließbaren Behälter oder Tüte.

Die hohlen Brennhaare der Larven des Eichenprozessionsspinners brechen leicht ab und verteilen sich in der Umgebung des Baumes. Insbesondere bei Bekämpfungs- und Entfernungsmaßnahmen ist eine ausreichende, großzügige Absperrung einzurichten. Hinweise auf die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und Sicherungsposten helfen, dass Passanten die Absperrungen akzeptieren. Der Bodenmann sollte darauf achten, sich möglichst mit dem Rücken zum Wind zu positionieren, so dass keine Brennhaare in seine Richtung fliegen. Diese breiten sich bis zu 500 Meter in der Luft aus, wobei der streng gefährdete Bereich circa 100 Meter beträgt und dann deutlich abnimmt. Entsprechende Abstände sind bei Pausen während der Bekämpfung einzuhalten.

Nicht nur wenn die Larven aktiv sind, gilt es vorsichtig zu sein. Auch in alten Nestern können die problematischen Brennhaare verbleiben und das ganze Jahr über gesundheitliche Probleme auslösen. Daher ist es in Risikogebieten bei allen Baumarbeiten an Eichen ratsam, den Baum vorab immer auf alte Nester zu kontrollieren. In seltenen Fällen tummeln sich die Larven auch auf anderen Buchenarten und Hainbuche. In besonders heißen Sommern bauen die Raupen des Eichenprozessionsspinners Nester im Erdboden nahe dem Stammfuß. Daher auch diesen Bereich kontrollieren.

Nest des Eichenprozessionsspinner an einem Ast

Vor jedem Einsatz an Eichen den Baum auf Nester des Eichenprozessionsspinners kontrollieren

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Tipps und Tricks aus der Praxis

Baumpfleger bereiten sich auf einen Einsatz vorBei EPS-Einsätzen empfiehlt es sich, zunächst auf den Hubsteiger oder Sauger mit Verlängerungen zu setzen. Wer in den Baum klettert, weil es nicht anders geht, greift vorzugsweise auf älteres Equipment zurück. Der alte Klettergurt (Ablegereife beachten!) reicht für EPS-Einsätze und muss zwischen den Einsätzen nur gut gereinigt und ordentlich verpackt werden (z. B. in einer Metallkiste).

Die Hauptzeit für den Eichenprozessionsspinner ist im Sommer, wenn es heiß ist. Wenn möglich, die Einsätze daher in den kühlen Morgenstunden erledigen, da es unter dem Schutzanzug schnell drückend warm wird. Ein Buff, Schlauchschal oder eine dünne Mütze helfen gegen Schweiß im Gesicht und in den Augen. Einfach über den Kopf ziehen und dann die Kapuze und den Helm aufsetzen. Alternativ bietet z. B. das Atemschutzsystem clearmaxx mittels der Gebläseeinheit eine Kühlung mit Gesichtsbereich. Lücken zwischen einzelnen Elementen der PSA lassen sich leicht und einfach z. B. mit Gewebeband schließen.

Überlegt euch vor dem Ablegen der Ausrüstung die Reihenfolge, um zu vermeiden, dass Haare, die sich noch auf den Sachen befinden, auf die Haut kommen. Beim Ablegen der Schutzausrüstung und Kleidung darauf achten, möglichst sorgsam zu sein, um keine Haare in die Umgebung zu schleudern. Ein kurzes Abbrausen mit einer mobilen Dusche ist in diesem Zusammenhang ebenfalls hilfreich. Kleidung oder andere textile Gegenstände die trotz Schutzmaßnahmen mit den Brennhaaren in Berührung kommen, lassen sich mit einer Wäsche bei 60 °C reinigen (Waschanleitung und Hinweise beachten!).

Empfehlungend der Hersteller für das Waschen von mit EPS kontaminierter Kleidung & Ausrüstung

  • Edelrid – Hersteller von Seilen, Klettergurten und anderer PSA – erlaubt für viele PSA-Produkte in Zusammenhang mit dem EPS eine Reinigung bei 65°
  • Teufelberger – Hersteller von Seilen, Klettergurten und anderer PSA – hat in einem Test ein Baumkletterseil drenaLINE und den Baumklettergurt treeMOTION evo mit über 60° gewaschen. Dabei wurden keine signifikanten Veränderungen festgestellt und die Ausrüstung darf unter Berücksichtigung der Sicherheitshinweise des Herstellers auch mit 60° gewaschen werden. Da der Hersteller jedoch keine Langzeitwirkungen teste, sollte das Waschen mit hohen Temperaturen nicht zu oft erfolgen.

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    Erste Hilfe bei Kontakt

    Beeharte Raupen laufen hintereinander ein

    Die ersten Symptome treten innerhalb der ersten acht Stunden nach dem Kontakt mit den Brennhaaren auf. Medizinische Studien zeigen, dass Menschen stärker auf die Haare reagieren, wenn sie bereits früher mit ihnen Kontakt hatten. Eine Gewöhnung an die Haare ist nicht zu beobachten.

    Als erste Maßnahmen bei einem Kontakt helfen Kaltkompressen. Betroffene sollten unbedingt vermeiden, sich zu kratzen, um eine weitere Ausbreitung der Brennhaare zu vermeiden. Gegen Quaddeln, Ausschläge und Juckreiz auf der Haut helfen Cremes und Gels mit Menthol oder Aloe Vera sowie Cortisonsalben. Einige Baumpfleger*innen schwören auf einen heißen Saunagang, um das Eiweiß in den schmerzhaften Brennhaaren abzutöten. Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei EPS-Einsätzen im Erste-Hilfe Koffer für den Fall der Fälle lindernde Salben und Augenspülung mitzuführen. Baumpfleger*innen haben z. B. gute Erfahrungen mit Weihrauchcreme und Pechsalbe gemacht.

    Mit Feingefühl ist es möglich, die Brennhaare mittels eines Klebebandes (teilweise) von der Haut zu entfernen. Augen mit viel Wasser ausspülen und zwingend vermeiden, die Augen zu reiben. Nach dem Duschen nicht mit einem Handtuch abtrocknen, sondern auf Fön oder andere Trocknungsmethoden ausweichen. Im Zweifel und bei schweren Reaktionen immer den Arzt aufsuchen.

    Buchtipp Eichenprozessionsspinner

    Das Buch „Der Eichenprozessionsspinner“ von Wolfgang Rohe, Lars Schwarz und Denis Ekarius fasst auf über 100 Seiten alles Wichtige zu Biologie, Vorkommen, Verbreitung und typischen Merkmalen zusammen. Die Autoren haben außerdem eine neue Möglichkeit zur Bekämpfung des EPS ganz ohne Gift entwickelt. Dieses Verfahren beschreiben sie im Buch praxisnah für den Einsatz im urbanen Bereich.

    Aus dem Inhalt (u.a.):

    • Biologie
    • Gesundheitsgefahren
    • Rechtlicher Rahmen
    • Management/Bekämpfung
    • Empfehlungen

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    Schutzausrüstung für die Rußrindenkrankheit

    Ein weiteres Krankheitsphänomen an Bäumen, das zu gesundheitlichen Problemen bei Baumpfleger*innen und Waldarbeiter*innen führen kann, ist die Rußrindenkrankheit. Grund sind die feinen Sporen des Pilzes, die sich unter der Rinde von Ahornbäumen finden. Sie führen bei einem längeren Aufenthalt in der Nähe der Bäume oder beim Fällen oder Klettern auf betroffenen Bäumen zu einer Entzündung der Lungenbläschen (Farmerlunge). Die Folgen sind Reizhusten, Fieber, Atemnot oder Schüttelfrost.

    Die empfohlene Schutzausrüstung bei Arbeiten mit von der Rußrindenkrankheit befallenen Bäumen sind ein partikelfiltrierenden Mundschutz (Feinstaubmaske) FFP2/FFP3 und leicht zu reinigende Arbeitskleidung. Auch hier gilt es die Schutzausrüstung nach der Arbeit fachgerecht zu reinigen und damit zu unterbinden, dass sich die Sporen weiter ausbreiten.

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    Weitere Raupen und Insekten die Schutzausrüstung erfordern

    Eng verwandt mit dem Eichenprozessionsspinner ist der auf Kiefern spezialisierte Pinienprozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa). Seine Brennhaare sind ähnlich problematisch für Menschen. Er ist südlich der Alpen verbreitet, findet sich aber ebenfalls in der Schweiz und Niederösterreich. Auch bei anderen heimischen Schmetterlingsarten wie z. B. dem Kiefernprozessionsspinner (Thaumetopoea pinivora), dem Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) oder Schwammspinnern können ähnlich Symptome wie beim EPS auftreten. Insbesondere sensible oder für Allergien anfällige Menschen können bei Kontakt Reaktionen zeigen.

    PlatenenblätterEin anderes Problem kennen Baumpfleger*innen, die im Frühsommer Platanen beklettern. Feine Härchen an den jungen Blättern, Zweigen und Knospen brechen ab, wenn sie berührt werden und lösen Husten und Atembeschwerden aus. Auch Hautirritationen sind durch den Platanenstaub möglich. Für Baumpfleger*innen bedeutet das: Arbeiten in Platanen im Sommer möglichst vermeiden oder auf den Hubsteiger setzen. Wer klettert, trägt am besten lange Kleidung und Handschuhe, um Körperkontakt zu vermeiden und einen partikelfiltrierenden Mundschutz (Feinstaubmaske) FFP2/FFP3 mit Ausatemventil und Vollschutzbrille.

    Der Einsatz des EPS-Sets von Freeworker als Schutzausrüstung gegen den Eichprozessionsspinner kann bei Arbeiten mit diesem Gefährdungspotential durch Raupen und Stäube ebenfalls ganz oder in Teilen hilfreich sein.

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    Blick in die Zukunft – zunehmende Aufträge

    Ein günstigeres Klima, insbesondere während der Larvenentwicklung, veränderte Habite und eventuell schwinde Bestände an natürlichen Feinden begünstigten aktuell ein stärkeres Auftreten des Eichenprozessionsspinners. In einigen Regionen zeigen sich erste Erfolge: Durch die konsequente Entfernung gehen die Bestände des EPS dort zurück. Dennoch gehen Forscher aktuell davon aus, dass das Problem in den kommenden Jahren zunimmt. Inwieweit andere mit dem Eichenprozessionsspinner verwandte Arten wie der Pinienprozessionsspinner zum Problem werden, bleibt abzuwarten.

    Auch die Rußrindenkrankheit profitiert vom Klimawandel und trat im Jahr 2019 erstmals großflächig auf. Besonders im Mittelpunkt steht Hessen, aber auch in anderen Regionen haben Waldarbeiter*innen und Baumpfleger*innen in Schutzausrüstung bereits zahllose Ahorne gefällt. Die trockenen Bedingungen des Jahres 2018 haben die massive Ausbreitungswelle nach ersten Erkenntnissen begünstigt.

    Neue Lösungen für die Schutzausrüstung

    Mit Blick in die Zukunft plant Freeworker sein Sortiment im Bereich der Schutzausrüstung für spezielle Baumpflegeeinsätze wie Eichenprozessionsspinner und Rußrindenkrankheit auszubauen. Aktuelle Schutzausrüstungen entstammen anderen Arbeitsbereichen und passen nicht immer perfekt zur Praxis in unserem Arbeitsbereich. Auch die Nachhaltigkeit der verfügbaren Produkte überzeugt uns aktuell nicht in allen Punkten. Entsprechend arbeiten wir weiter mit erfahrenen Herstellern zusammen, um bessere Lösungen zu finden.

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    Weitere Informationen

    Informationen zum Eichenprozessionsspinner

    Informationen zur Rußrindenkrankheit

    Informationen zum Platanenstaub


    Freeworker, Dein Fachhandel für Baumpflege und Seilklettertechnik!
    Schnell – Kompetent – Zuverlässig

    4 Replies to “Welche Schutzausrüstung um den Eichen­prozessions­spinner zu beseitigen?”

    1. Der Eichenprozessionsspinner kommt nach meiner Erfahrung (Beobachtung) bevorzugt an frei stehenden Eichen vor. Er kommt auch – nach aussagen von Förstern – am Waldrand vor. In unserem Landkreis wurde mit Hubschrauber gesprühr. Die ist natürlich nur bei grossen Eichenbeständen wirtschaftlich. Über den Erfolg habe ich leider keine Informationen. Ich habe mich – vor vielen Jahren – als Verbreitung und Bekämpfung noch geringer war, mit den „Tierchen“ schon Jahrelang auseinander gesetzt. 2 frei stehende Eichen auf meinem WE Grundstück wurden für die Benutzung durch die Ebs in der heiklen Zeit deutlich beeinflusst. Geholfen habe ich mir mit dem einfachen Abbrennen der Nester mit einem Gasbrenner wie er von Dachdeckern bei Flachdächern benutzt wird. Subjektiver Vorteil für einen Kleinverbraucher : Man kann mit einem langen Brennerrohr in gutem Abstand arbeiten. Die Haare der Tierchen sind beim ersten Feuerkontakt kaputt. Ich habe – damals immer nur mit einer Handwerker-Staubmaske gearbeitet und keine allergischen Reaktionen bekommen (!?).
      Mit der sich jahreweise erhöhenden Steighöhe ( zuletzt 10m) habe ich mich schweren Herzens entschlossen die
      beiden Eichen zu fällen. Das hat natürlich das Problem endgültig beseitigt.

      1. Hallo Jürgen,

        danke für deine Informationen. Wir richten uns bei den Hinweisen zur Schutzausrüstung nach den Vorgaben der SVLFG und Empfehlungen aus der Praxis. Die Folgen durch die Brennhaare des ESP dürfen nicht unterschätzt werden, insbesondere dadurch, dass mehrmaliger Kontakt zu schwereren Reaktionen führen kann.

        Beste Grüße vom
        Freeworker-Team

    2. Diese Raupe ist eine echte Plage, seit mindestens 2 Jahren werden wir in unserer Gemeinde über die „Ankunft“ dieses Ungeheuers informiert. Einige Kinder hatten das Pech, sich anzustecken, und litten unter schwerem Husten. In den vergangenen zwei Jahren wurden Maßnahmen geplant, um möglichst viele von ihnen auszurotten. Wir sehen einen Strom von Kastenwagen mit Arbeitsbühne, aber ich weiß nicht, wann das aufhören wird …

    3. Feinstaubfilter sind ein wichtiger Schutz in der Industrie. Mittlerweile gibt es auch Feinstaubfilter für Biomassefeuerungen. Die werden eben vor allem in der Industrie verwendet.

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