Deutschlandstipendium 2018/19 – Freeworker unterstützt Jan Tausendfreund

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt Freeworker seit Oktober 2015 junge talentierte Studenten an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Göttingen.

Jan Tausendfreund ist der Stipendiat 2018/2019, den wir im Rahmen des Deutschlandstipendiums zwei Semester lang begleiten. Mit einem kleinen Interview über Baumpflege, Baumklettern und Studium stellen wir euch Jan und seinen Weg in die Baumpflege vor.

Jan, du bist Student der Arboristik in Göttingen, Baumpfleger, SKT-A & SKT-B Ausbilder und planst zusätzlich eine Weiterbildung zum Baumwart. Wusstest du schon immer exakt, wo deine beruflichen Ziele liegen?

Portrait eines Mannes

Freeworker-Stipendiat 2018/2019: Jan Tausendfreund

Ja und Nein! Noch in der Schulzeit arbeitete ich zusammen mit einem guten Freund bei einem Bekannten und fällte hauptsächlich Bäume. Ab und zu passten diese nicht in die Gärten hinein und wir suchten Möglichkeiten, die Arbeit zu erledigen. Da wir drei Sportkletterer sind, kamen wir auf die Idee mit der Sportklettertechnik in die Bäume zu steigen. Also im Vorstieg, mit Sicherung vom Boden aus.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Zum Glück haben wir schnell von den SKT-Kursen erfahren und uns sofort bei einem A-Kurs angemeldet. Dann kam eins zum anderen und zum Ende der Oberstufe machte ich den European Treeworker (ETW). Seither begleitet mich die Baumkletterei und Baumpflege. Ich freue mich jeden Tag, das Glück zu haben, das Baumklettern meine Arbeit nennen zu dürfen auch wenn ich mich nach der Schulzeit nicht in diesem Beruf gesehen habe.

Also hast du das Arboristik-Studium nicht gleich nach deinem Abitur angepeilt?

Nein. Nach dem Abi habe ich erst in Karlsruhe und dann in Mainz, mehr oder weniger glücklich, andere Fächer studiert. Gleichzeitig habe ich mich als Baumpfleger selbstständig gemacht, um das Studium zu finanzieren. Dann bin ich für die Liebe nach Neuseeland gezogen. In Wellington habe ich in Vollzeit in einer Baumpflegefirma gearbeitet. Dabei lernte ich sehr viel, traf tolle Menschen und fasste den Entschluss mein Wissen in diesem Bereich weiter zu vertiefen. Was passt da besser als Arboristik zu studieren? Da stand für mich fest: Zurück nach Deutschland und ab nach Göttingen!

Und – war das die richtige Entscheidung?

Absolut! Das Studium gefällt mir sehr gut und durch meine Vorkenntnisse haben die Vorlesungen noch mehr Spaß gemacht. Ich finde es klasse, dass die Semester klein genug sind, um mit den Dozenten ins Gespräch zu kommen. Das ist nicht zu vergleichen mit den riesigen Hörsälen in Karlsruhe und Mainz, wo man mit 400 Studierenden nur zuhören und sich nicht austauschen kann.

Du bist jetzt im fünften Semester, dann folgt die Bachelorarbeit. Kannst du uns schon was dazu verraten?

Baumkletterer zwischen zwei Birken

Jan im Baum

Sehr gerne. Für die Bachelorarbeit habe ich im Sommer, mit Hilfe einer Drohne von der LVG-Heidelberg, Aufnahmen von Baumkronen gemacht. Die Drohne hat eine Multispektralkamera an Bord, mit der Aufnahmen im Nahinfraroten Spektrum möglich sind. Diese Aufnahmen werte ich im Moment aus und berechne den NDVI (Normalized Difference Vegetation Index). Die Landwirtschaft verwendet diesen Index als Maß für die Vitalität und Nährelementversorgung von Feldern. Ich prüfe jetzt, ob der NDVI mit der Vitalitätsbestimmung nach Roloff und/oder nach Weihs korreliert. Falls ja, wäre das ein möglicher qualitativer Ansatz für die Vitalitätsbestimmung von Bäumen.

Klingt spannend. Welcher Bereich liegt dir zusätzlich bei der Baumpflege besonders am Herzen?

Während des Studiums habe ich an einem Obstbaum Schnittkurs teilgenommen. Das hat mein Interesse für Obstgehölze geweckt. Neben den vielen leckeren Früchten fasziniert mich am meisten, dass sich die Reaktion der Bäume auf den Schnitt so gut verfolgen lässt. Wenn ich für Kunden einen Großbaum pflege, komme ich selten dazu, die Reaktion des Baumes über mehrere Jahre zu beobachten. Durch die regelmäßige Pflege an Obstbäumen ist das möglich. Dieses Feedback ist für mich unheimlich wichtig, da es mir zeigt, ob ich gute Arbeit leiste und meine Maßnahmen zum gewünschten Erfolg führen. Um mich mit diesem Thema noch eindringlich zu beschäftigen, mache ich ab kommendem Jahr eine zweijährigen Blockausbildung zum Baumwart.

Herzlichen Dank für deine Antworten und viel Erfolg beim Studium.


Die Freeworker-Stipendiaten


 

Wir freuen uns, zukünftige Arboristen auf ihrem Weg unterstützen zu können!

Deutschlandstipendium 2016/2017

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