Von Klewe, zur Europameisterschaft in Brüssel, bis nach Kopenhagen in Dänemark. Das ist die Tour für die Crème de la Crème der Baumkletterer dieses Jahr. Warum Kopenhagen? Die dänische Hauptstadt ist nach zweijähriger Corona-Pause, der Austragungsort der diesjährigen Weltmeisterschaft im Baumklettern.
Zum ersten Mal überhaupt, seit Beginn der Frauen WM 2001, findet eine Weltmeisterschaft auf europäischem Boden statt. Der erste deutsche Titel? 2001! Gleich im ersten Jahr der Frauen Weltmeisterschaft, sicherte sich Christina Engel den WM-Titel im Baumklettern. Seitdem konnten sich zwar einige Europäerinnen den Titel holen, jedoch gab es keine weiteren Titel für deutsche Starterinnen. Ob unsere diesjährigen Teilnehmer eine Chance haben, sich in die Hall of Fame des Baumkletterns einzutragen? Das werden wir vom 9. bis 11. September herausfinden.
Doch wer sind unsere Kandidaten? Was machen sie in ihrer Freizeit? Mit welcher Ausrüstung klettern sie? Wer waren unsere Teilnehmer in Brüssel? Und könnte es einen dritten deutschen Titel geben nach Bernd Strasser und Christina Engel? Diese Fragen werden wir in den nächsten 5 Wochen beantworten können.
Heute präsentieren wir Eva-Maria Mauz. Sie erreichte den 3. Platz bei der Deutschen Meisterschaft und gewann sogar als Gast die tschechische Meisterschaft. Durch das nicht antreten von Lisa Schuchhardt bei der Europameisterschaft, rutschte Eva Maria als Starterin nach und durfte somit auch in Brüssel an den Start gehen.
Wie kamst du zum Baumklettern?
Eigentlich bin ich Bauingenieurin, aber mit Ende 20 traf mich die Erkenntnis, dass ich für einen Bürojob total ungeeignet bin. Nach intensiver Suche bin ich auf die Baumpflege gestoßen. Zuerst war ich im Gutachterbüro tätig, Baumstatik war hier die Schnittstelle. Seit 2014 bin ich selbständig und hauptberuflich am Klettern. Anfangs hat mich hier meine Höhenangst sehr behindert, aber Stück für Stück habe ich sie in den Griff gekriegt. Mittlerweile wird mir nur noch bei starkem Wind etwas mulmig.
Was machst du in deiner Freizeit?
Am liebsten verbringe ich meine Zeit draußen in der Natur, vor allem zu Fuß mit meinem Wanderrucksack. Fernwanderwege sind für mich das Größte. Es gibt nichts Schöneres als monatelang durch die Wildnis zu laufen und die Ruhe fernab der Zivilisation zu genießen. Ich bin z.B. von Kanada nach Mexiko gelaufen und einmal der Länge nach durch Neuseeland. Wenn ich nicht wandere, dann verbringe ich meine Freizeit oft trotzdem im Baum. Und ich spiele Gitarre und fahre Mountainbike, früher BMX und mache viel Yoga und Pilates.
Mit welcher Ausrüstung kletterst du?
Als Teufelberger Ambassador nutze ich natürlich deren Gurte und Seile und arbeite dort aktiv in der Produktentwicklung mit. Das macht mir richtig Spaß und es ist eine schöne Aufgabe, Ideen aus dem Arbeitsalltag einzubringen und zu tüfteln. Mein absolutes Lieblingsklettergerät ist allerdings nicht von Teufelberger, sondern der Akimbo von Rock Exotica. Seit ich damit unterwegs bin haben sich mein Kletterstil und meine Technik wirklich stark verbessert und sind effizienter, körperschonender und kraftsparender geworden. Zum Glück harmoniert der Akimbo wunderbar mit dem Teufelberger Fly und dem Tachyon. Dass es den neuen Treemotion nun endlich auch in kleiner Größe gibt ist für mich auch ein absoluter Game-Changer. Meine Wirbelsäule und Hüfte sind total im Glück!
Was sind deine Lieblingsdisziplinen?
Früher waren das Footlock und Speedclimb. Da hatte ich viel Kraft und wenig Technik. Das hat sich mit steigender Anzahl körperlicher Einschränkungen sehr verändert. Heute sind es Rettung und neuerdings auch Workclimb. Bei letzterem hatte ich früher immer Probleme, dass mir die Zeit ausgegangen ist, aber seitdem ich Singlerope klettere ist das kein Thema mehr.
In Brüssel erreichte Eva Maria einen starken 5. Platz bei der Europameisterschaft. Dies reichte aber leider knapp nicht um sich für die Masters und die Weltmeisterschaft in Kopenhagen zu qualifizieren. Aber wir sind uns sicher, dass das nicht die letzte Europameisterschaft für Eva-Maria war.